Freitag, 5. Juni 2015

Jakobsweg 10: Der beschwerliche Aufstieg


 Es geht hinauf zum O-Cebreiro-Pass. Schnee wäre hier eine willkommene Abkühlung, doch stattdessen kämpfen wir uns schiebend bei strahlender Sonne den steilen Anstieg hinauf.

 Zur Belohnung gibt es einen berauschenden Blick in das hinter uns liegende Tal.

 Spaß muss sein. Und Abkühlung erst recht. Auf 1300 m Höhe bietet ein Wasserbecken gerade genug Platz für einen Vollbad.

 Der Überquerung des Passes erreichen wir Galizien, eine der landschaftlich reichsten und wirtschaftlich ärmsten Regionen Spaniens. Uns begeistern dir traditionellen Hütten in O Cebreiro und der fantastische Ausblick auf die vor uns liegende Abfahrt.


Mittwoch, 3. Juni 2015

Jakobsweg 9: Klein-Compostela


 Durch satt grüne und abwechslungsreiche Landschaft geht es nach Villafranca del Bierzo. Dieser Ort wird auch Klein-Compostela genannt, da den schwachen und kranken Pilgern bereits hier die Sünden erlassen wurden. 


 Die obligatorische Pause am Kinderspielplatz ist für uns selbstverständlich. Mit diesem Bild sei dokumentiert, dass wir auch auf die Wünsche der Kleinen eingehen.
 Die Reaktionen anderer Pilger auf unsere Reise mit zwei Kindern fällt sehr unterschiedlich aus. Die meisten sind begeistert und freuen sich für uns. Einige Zeitgenossen haben uns aber auch schon unreflektierte Sprüche an den Kopf geworfen, wie wir denn unseren Kindern so etwas nur antuen können. Uns erscheinen die Kids glücklich und ausgeglichen, nicht zuletzt auch dank der vielen Pausen und der kurzen Tagesetappen.



 Von der Terrasse unserer Unterkunft haben wir einen tollen Blick auf das Tal und die kleine Dorfkirche, die erfreulicherweise nur am Sonntag läutet.


Dienstag, 2. Juni 2015

Jakobsweg 8: Hinab ins grüne Tal

Das Cruz de Ferro auf etwa 1500 m Höhe markiert den höchsten Punkt auf dieser Passage. Hier legen Pilger seit jeher einen mitgebrachten Stein nieder. 


Endlich geht es abwärts bis die Bremsen glühen. Die westliche Bergflanke ist deutlich grüner. Unten im Tal erwartet uns sogar ein kleiner Schauer.



In Ponferrada zeugt eine sehr gut erhaltene Burg der Tempelritter von mittelalterlichem Glanz.
Hier gibt es leider nur eine einzige Pilgerherberge und wir sind gezwungen mit anderen in einem riesigen Schlafsaal zu nächtigen. Der Erholungsfaktor ist eher gering. Vor 22:30 Uhr ist an Schlaf nicht zu denken, da die Leute noch ein- und ausgehen. Am Morgen ist schon kurz vor sechs Schluss mit Ruhe, da die Pilger zumeist schon vor Sonnenaufgang starten.
 Etwas gerädert verlassen wir die Herberge vorschriftgemäß um acht mit dem Vorsatz, wenn möglich nur noch in separaten Zimmern zu übernachten.


Jakobsweg 7: Es geht aufwärts

Nach einem zweiten kleinen Frühstück in Astorga mit Blick auf den Palast von Gaudi geht es auf zur ersten richtigen Bergetappe.



Die Landschaft wird wieder dreidimensional. In der Ferne erheben sich die Montes de León.



Die Hälfte der Strecke ist geschafft. Eine gute Gelegenheit für eine Pause auf der einsamen Dorfstraße.

Endlich angekommen. Von unserer Unterkunft in Foncebadón blicken wir zurück in die flache Landschaft aus der wir kommen. Dieses Bergdorf ist eines von vielen, welches ohne den Ansturm der Pilger völlig ausgestorben wäre.
Wir haben Glück mit der Unterkunft. In einer recht neu errichteten Herberge ist einer der beiden großen Schlafsäle noch komplett frei und wir errichten uns ein ganz privates Matratzenlager. In den großen Sammelunterkünfte mit 50 anderen Pilgern zu übernachten können wir uns noch nicht richtig vorstellen und haben es  bisher erfolgreich versucht zu vermeiden.

Sonntag, 31. Mai 2015

Jakobsweg 6: heiß, staubig und vierspurig


 Wir verlassen León und machen uns auf in Richtung Astorga. Bis auf wenige Ausnahmen verläuft der Weg parallel zu einer Fernverkehrsstraße. Damit wird diese Etappe zu der landschaftlich bislang am wenigsten schönen Strecke.


Mittelerde lässt grüßen. Am westlichen Stadtrand von León siedeln die letzten verbliebenen Hobbits.

Diese Storchengroßfamilie hat sich einen sakralen Nistplatz ausgesucht.

Nach knapp 50 km erreichen wir durstig und verstaubt dir Kleinstadt Astorga.